Du hast es bis in die Wohnung geschafft, die erste Hürde ist damit gemeistert. Jetzt heißt es nicht nur, deinen guten Eindruck auf den Vermieter zu verstärken. Auch die Wohnung muss auf dich wirken – aber richtig! Wie du dir selbst einen Eindruck von deiner Traumwohnung verschaffst und gleichzeitig mit einem starken Auftritt überzeugst, erfährst du in diesem Artikel.
Wie lange sollte eine Wohnungsbesichtigung dauern?
Eine Wohnungsbesichtigung ist meistens keine lange Sache. Sofern niemand große Fragen hat, dauert eine Besichtigung nur etwa 10 bis 20 Minuten. Die tatsächliche Dauer ist abhängig von
- Wohnungsgröße
- Grundriss
- Ausstattung
- Besonderheiten
- Einzel- oder Gruppenbesichtigung
Und wie du während der Wohnungsbegehung sowohl dir als auch dem Vermieter Zeit und Nerven sparst, verraten wir dir jetzt mit unseren Tricks zur Wohnungsbesichtigung:
Checkliste: Darauf musst du bei einer Wohnungsbesichtigung achten
Bei einer Besichtigung musst nicht nur du glänzen, sondern auch die Wohnung muss dich überzeugen können. Ein oberflächlicher Blick auf Grundriss und Lage reicht da nicht aus. Mit den folgenden Tipps zur Wohnungsbesichtigung bist du auf der sicheren Seite.
1. Schnell bewerben
Hast du die passende Wohnung gefunden, heißt es schnell sein. Schreibe gleich ein sympathisches Bewerberschreiben (Link zu „07 – Wohnungsbewerbung“), in dem du die Vorzüge der Immobilie und deine positiven Eigenschaften als Mieter hervorhebst. Oder noch besser: Rufe den Vermieter direkt an – aber zu einer angemessenen Uhrzeit. So kommst du noch schneller an den ersehnten Besichtigungstermin.
2. Richtigen Termin wählen
Sofern es dir und dem Vermieter möglich ist, wähle einen der erstmöglichen Termine. Dieser sollte weder zu früh noch zu spät am Tag stattfinden. Grund: Der Vermieter muss viele Besichtigungstermine wahrnehmen und dabei meist die immer gleichen Aussagen treffen und Fragen beantworten. Bist du einer der ersten im Besichtigungsmarathon, erwischst du den Vermieter ausgeruht und entspannt. Und: Dank dem psychologischen Primacy-Effekt bleibst du ihm auch besser in Erinnerung.
3. Pünktliches und ordentliches Erscheinen
Kommst du eher etwas zu früh und gut gekleidet zum Besichtigungstermin, macht das einen guten ersten Eindruck. Du demonstrierst damit Ordnung, Sauberkeit und Zuverlässigkeit – und raubst deinem Gegenüber keine kostbare Zeit. Deine Kleidung sollte für eine angenehme Stimmung während der Wohnungsbesichtigung nicht zu locker zu overdressed sein.
4. Offen und ehrlich über sich selbst
Es geht nicht darum, alles über sich zu erzählen. Aber Probleme, die relevant für das Mietverhältnis sind, solltest du im passenden Moment selbst ansprechen. Dazu gehören etwa mögliche negative Bonitäts-Einträge. Erkläre deine Situation und wie es dazu kommen konnte. Das zeugt nicht nur von Ehrlichkeit, sondern beweist, dass du vertrauenswürdig und selbstkritisch bist. Und du kommst einer schnellen Vorverurteilung zuvor, wenn der Vermieter deine Mietunterlagen sichtet.
5. Bewerbermappe zur Hand
Deine Mietunterlagen solltest du immer zur Wohnungsbesichtigung dabei haben und, wenn gewünscht, dem Vermieter geben. Sei dabei nicht zu forsch! Der Vermieter bekommt an diesem Tag wahrscheinlich mehrere Bewerbermappen in die Hand gedrückt. Sei also nicht enttäuscht, wenn die Reaktion auf deine eigene nicht wie erwartet ausfällt. Türmt sich bereits ein Stapel Unterlagen-Mappen? Dann biete an, alternativ deine Bewerbermappe per E-Mail zu schicken, und sende sie noch im Beisein des Vermieters über dein Smartphone raus. Praktischer Nebeneffekt: Ihr seid dadurch gleich digital verbunden.
6. Sich über die Wohngegend informieren
Bevor du den Vermieter beim Besichtigungstermin mit Fragen über die Wohngegend löcherst, mach dich im Vorfeld selbst schlau. Ein Blick in Google Maps verrät dir bereits schnell, ob die Wohnung in der Nähe von Verkehrsanbindungen, Bars, Kitas oder Einkaufsmöglichkeiten liegt. Auch den Lärmpegel des Quartiers kannst du durch Maps-Einträge gut abschätzen. Frag vor allem Freunde und Bekannte, was sie über die Gegend wissen.
7. Auf jedes Detail achten
Begeisterung über die gefundene Traumwohnung führt schnell zu Blindheit gegenüber Mängeln. Halte dich daher an folgende Checkliste für die Wohnungsbesichtigung:
Grundriss: Stimmt er mit den Angaben des Exposés überein oder wurden alte Maße trotz Umbaumaßnahmen genommen? Miss vor allem dort nach, wo größere Möbel wie deine Küchenzeile stehen sollen.
Art und Qualität der Ausstattung: Sind genügend Stromanschlüsse vorhanden? Welche Fußböden wurden in den Räumen verlegt? Gibt es durch die Vormieter Schäden an Böden, Türen, Wänden oder Möbeln? Schließen die Fenster oder fühlst du einen Luftzug? Mache Fotos von entdeckten Mängeln, damit diese im Übergabeprotokoll festgehalten werden.
Ausrichtung und Lichtverhältnisse: Sind die Räume hell oder wird das Licht von nahen Gebäuden oder Bäumen blockiert?
Badbelüftung: Gibt es ein Badfenster oder eine automatische Lüftungsanlage? Wann schaltet sich die Anlage an und fühlst du einen ausreichenden Luftzug? Ist die Lüftung nicht ausreichend gegeben, droht schnell Schimmel!
Umgebungsgeräusche: Wie hoch ist der Lärmpegel durch Nachbarn, Straßen oder nahen Gebäuden? Sind Markt, Kneipen, Eisenbahnschienen oder Einsatzzentralen von Notruf oder Feuerwehr in der Nähe, bedeutet das immer einen erhöhten Geräuschpegel auch zu späterer Stunde.
Parkmöglichkeiten: Kannst du einen Stellplatz anmieten? Oder gibt es ausreichend Parkplätze in der Straße?
Tiere im Haus: Welche Tiere dürfen mit einziehen? Leben Tiere im Haus, gegen die du allergisch bist oder Angst hast? Gibt es Auslaufmöglichkeiten in der Nähe?
Täglicher Bedarf: Wie schnell gelangst du zu wichtigen Einrichtungen wie Arbeit, Schulen, Ärzte oder Discountern? Und wie hoch ist dein täglicher Aufwand, um dorthin zu gelangen?
8. Richtig reagieren
Sprich Probleme wie entdeckte Mängel höflich und neutral an. Mache bei Kleinigkeiten eventuell das Angebot, dass du dich selbst um Schönheitsreparaturen kümmern würdest. Die meisten Vermieter kommen dir zudem entgegen, wenn etwa ein Teppichbelag entfernt oder ein Küchengerät ausgetauscht werden soll.
Der richtige Abschluss
Auch am Ende musst du überzeugen, um besonders positiv in Erinnerung zu bleiben. Frage gern, ob dein neuer Vermieter mehr über dich wissen will. Spätestens jetzt solltest du deine Bewerbermappe überreichen und auf Schlüsselinformationen hinweisen. Bei uns erhältst du mit wenigen Klicks deine Mietermappe mit allen Unterlagen, übersichtlich und modern präsentiert – und das in nur 2 Minuten. Damit sparst du sowohl dir als auch dem Vermieter wertvolle Zeit und überzeugst auf ganzer Linie.